„Zu schön um wahr zu sein!“, so oder so ähnlich könnte man die Gegend rund um Primosten im kroatischen Dalmatien beschreiben. Einmal im Jahr treffen sich in dem kleinen Ort hunderte Endurofahrer um eines der schönsten Rennen des Jahres zu bestreiten...

 

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Wer einmal dort war, kommt auch bestimmt wieder und so war es letztes Wochenende endlich soweit, die Organisatoren rund um Marco Borsi, Serena Borsi Manzo und Luigi Sala luden zum 13. KRKA Enduro Raid. Die über 600 Startplätze waren in zwei Tagen ausverkauft, wer keinen Platz ergatterte kam auf die Warteliste und musste auf einen Ausfall eines anderen hoffen. Die Teilnehmer kamen aus acht Nationen, wobei Österreich mit ca. 500 Startern wie immer den größten Anteil ausmachte.

Die Organisation war auch heuer wieder am Campingplatz Adriatic beheimatet, wo auch viele der Teilnehmer gleichzeitig ihre Unterkunft fanden. Die Anmeldung funktionierte wie immer problemlos und super schnell, man gab sein GPS ab und konnte es eine Stunde später mit aufgespielten Tracks wieder abholen.

 

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Bild: Sieger Valentino Hutter bei einer der Sonderprüfungen

Der Donnerstag stand ganz im Zeichen des gemütlichen Aufbauens und Benzingesprächen. Wer mehr wollte, konnte auch dieses Jahr wieder bei den Discovery-Touren Dienstag und Mittwoch mitfahren, wo man jeweils 150 – 200km pro Tag abspulen konnte. Diese Strecken eignen sich auch für die zweizylindrigen Dickschiffe, wo vor allem Schotterstraßen befahren werden.

Das Wetter zeigte sich gnädig mit den Teilnehmern, konnte man in der Woche zuvor eher Regen in den Vorhersagen finden, strahlte die Sonne ab Freitag in der Früh beinahe wolkenlos vom kroatischen Himmel. Obligatorisch wurden die Motorräder innerhalb der Stadtmauern aufgestellt, beim Krka Raid gilt, wer zuerst kommt fährt zuerst. Somit gibt es Teilnehmer, welche die Motorräder tatsächlich ab 05.00 Uhr früh in Stellung bringen um die besten Plätze zu ergattern. Die ersten 30 des Vorjahres starten vorneweg, danach alle anderen.

 

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Wie wichtig der Event für die Region ist, zeigte sich beim morgendlichen Briefing, wo die Tourismusreferentin der Stadt sehr sympathisch unterstrich, dass wir Endurofahrer in dieser Region sehr herzlich willkommen seien.

Tag 1 versprach über 140km feinstes Offroadgelände für alle, die sich auch für die „roten Hard-Sektionen“ entschieden haben, die grüne einfache Strecke, welche auch für die Zweizylinder geeignet sind, war entsprechend kürzer. Wie immer braucht man eine kurze Eingewöhnungszeit, bis man sich an die örtlichen Gegebenheiten gewöhnt hat, die da heißen: Stein auf Stein auf Stein und danach einige Steine.

 

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Der Streckenverlauf ist nicht sonderlich schwierig, setzt aber aufgrund der Länge und der vielen Steinpassagen jeden Teilnehmer nach einer gewissen Zeit gehörig zu. Nach den ersten 60km kam der Tankstopp, um dann die nächsten 80km in Angriff zu nehmen. In der zweiten Streckenhälfte gab es dann die zwei Sonderprüfungen, welche auf Zeit gefahren werden mussten. Diese Sonderprüfungen haben eine vorgegebene Richtzeit, welche man erreichen sollte um keine Strafzeit zu erhalten. Schafft man dies nicht, wird die Strafzeit zum Strand-Spezialtest dazugezählt und ergibt somit die jeweilige Gesamtzeit.

 

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Lange Rede kurzer Sinn, spätestens diese Sonderprüfungen saugen dir die letzte Lebensenergie aus dem geschundenen Körper. Ab 13.00 Uhr wurde der obligatorische Beach-Test geöffnet, wo man die letzten Meter ins Ziel, von vielen Zuschauern unterstützt und angefeuert, den Renntag beenden konnte. Der Zielbereich bei der KRKA Enduro Raid ist legendär und bedeutet bei den Meisten Party bei Bier, Sardinengrill und Pastagerichten.

Tag 2 war mit etwas über 100km um einiges kürzer, dafür waren die Knochen aber schon etwas vorbelastet vom Vortag. Diesmal war kein Tankstopp vorgesehen, was vor allem bei den Zweitaktpiloten tragend wurde, weil auf jeden Fall etwas Benzin mitgenommen werden musste. Einige packten sich Flaschen auf die Kotflügel, andere in den Rucksack und wieder andere schickten ihre Betreuer mit Sprit auf die Strecke.

 

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Am Vorabend gab es in der Umgebung Regenfälle, welcher die Strecke Kroatien-untypisch nass und glitschig machte. Auch dieser Tag beinhaltete zwei Sonderprüfungen, welche alles von Ross und Reiter abverlangten. Auf diesen steinigen Trails ist es einfach „verboten“ zu stürzen, weil beinahe jeder Sturz mit Schmerzen verbunden ist. Somit ist zügiges und fehlerfreies Fahren angesagt. Sagt sich einfacher als es ist, vor allem, wenn man ab der dritten Kurve keine Kraft zum Aufstehen mehr hat und alles elegant im Sitzen fahren muss ;-)

Die Länge der Sonderprüfungen war gnadenlos und bei ca. 15 Minuten Länge, je näher man dem Tagesziel kam, umso mehr Reserven wurden mobilisiert. Der Beachtest war auch am zweiten Tag der krönende Abschluss dieser traumhaften Veranstaltung, die letzten Meter wurde man von den Begleitern und Fans in das Ziel getragen.

 

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Generell präsentierte sich die Region aufgrund der vielen Regenfälle im Frühjahr außergewöhnlich grün und bunt, überall blühen Büsche und Blumen durchzogen mit unzähligen Dornen. Als Kontrast gab es aber auch Flächen, wo es in der Vergangenheit Waldbrände gegeben hat und man den Rauch und die Asche noch riechen konnte, auf jeden Fall ein besonderes Erlebnis für alle Fahrer.

Mit der Zeit füllte sich das Ziel mit den Hunderten von Teilnehmern und ihren Motorrädern, die große Party konnte beginnen und so endete das Rennen mit einem neuen Sieger, Valentino Hutter konnte bei seinem ersten Antreten das KRKA Enduro Raid 2024 overall und Viktoria Dorfer die Damenklasse gewinnen.

Valentino Hutter: „Das Ambiente beim KRKA Enduro ist einfach lässig, ich bin froh hier zu sein. Meine Fitness ist nach meiner Verletzung wieder da, wo ich sie haben will. Die Strecke ist anstrengend aber gut machbar, bei den Sonderprüfungen habe ich auf eine gesunde Mischung aus Angriff und Sicherheit gesetzt und das hat sich letztlich ausgezahlt. Ich freue mich, dass ich körperlich wieder OK bin! Meine Freude über den Gesamtsieg ist groß, für mich ist das ein richtig gutes Comeback-Wochenende!“

 

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Die Klassensieger:

Overall:
1. Valentino Hutter
2. Antonio Cvitkovic
3. Kilian Zierer

Ladies:
1. Viktoria Dorfer
2. Anna-Lena Hiebl
3. Vanessa Danz

Enduro Twin:
1. Wilfried Schmidtmayr
2. Bernhard Schmidtmayr
3. Florian Reichinger

Over 50:
1. Norbert Hippmann
2. Klaus Huemer
3. Josef Koeck

Strandtest Bestzeit:
1. Ossi Reisinger
2. Jonas Ederer
3. Valentino Hutter

 

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Die Dankesworte gelten zum Schluss immer den Organisatoren, danke, dass wir in diesem Paradies Motorradfahren dürfen. Die Bewohner der Region stehen wahrscheinlich zu 99% hinter uns - Erwachsene und Kinder winken beim Vorbeifahren und es gibt nur vereinzelt Probleme mit Anrainern. Wir freuen uns schon auf die nächstjährige Ausgabe des KRKA Enduro Raid!

Link: www.trxraid.com/index.php 

 

 

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Text und Bilder: Enduro-Austria P.B. EART, Foto Podium: TRX

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